Die jüngste Sitzung des Bezirksvorstandes der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus Niederbayern fand statt am 16. Mai 2025 im AWO-Seniorenzentrum Alfons Gerstl in Vilshofen. Bezirksvorsitzender Hartmut Manske aus Frontenhausen begrüßte die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und freute sich besonders über den Besuch der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Jella Teuchner und der früheren Landtagsabgeordneten und Bezirksrätin Gudrun Peters.
Mit herzlichen Grußworten eröffneten Anja König, Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Landshut und Florian Gams, Bürgermeister der Stadt Vilshofen, die Sitzung. Gams zeigte sich hocherfreut darüber, dass der SPD-Bezirksvorstand der Senioren seine Sitzung in Vilshofen abhält und lobte das Engagement der SPD-Senioren für gesellschaftspolitische Themen. Anja König bedankte sich für die Einladung und nahm in ihrem Grußwort Stellung zur aktuellen Regierungsbildung und zum Koalitionsvertrag. Auf neun Seiten sei dort festgehalten, was die neue Regierung im Bereich Gesundheit und Pflege plane – aus ihrer Sicht jedoch „viel zu wenig für die dringendsten und wichtigsten Herausforderungen“. Sie äußerte die Hoffnung, dass die eingesetzte Kommission zügig zu den notwendigen Ergebnissen komme.
„Es braucht dringend grundlegende Reformen, die eine flächendeckende, qualitativ gute und für alle bezahlbare Gesundheits- und Pflegeversorgung sicherstellen.“ Ein zentrales Element müsse dabei die Einführung einer Bürgerversicherung in der Kranken- und Pflegeversicherung sein, in die alle Menschen solidarisch eingebunden werden. Nur so lasse sich langfristig eine gerechte und tragfähige Finanzierung gewährleisten.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand der Vortrag von Johannes Just, Einrichtungsleiter des AWO-Seniorenzentrums, zum Thema „Wertschätzung in der Gesellschaft für den Pflegeberuf“. Just gab einen tiefen Einblick in die Strukturen und Werte seiner Einrichtung. Mit 120 stationären Pflegeplätzen, 12 Tagespflegeplätzen und rund 180 Beschäftigten verschiedenster Professionen sei das Zentrum nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber in der Region, sondern auch ein Vorbild für gute Arbeitsbedingungen. Alle Beschäftigten seien im Tarifvertrag, erhielten gute Löhne, 30 Tage Urlaub und würden durch Angebote wie Betriebssport, Teambildungsmaßnahmen, Hitzeschutzprogramme und Fortbildungen unterstützt. Besonders hob Just hervor, dass Pflege mehr sei als ein Job – es sei ein gesellschaftlich hoch relevanter, sicherer und moderner Beruf mit guten Aufstiegsmöglichkeiten. Das Einstiegsgehalt liege zwischen 3.500 und 4.000 Euro monatlich. Die Corona-Pandemie habe die zentrale Rolle des Pflegepersonals noch einmal deutlich gemacht.
Doch trotz aller positiver Entwicklungen sieht Just auch politischen Handlungsbedarf. „Die Finanzierung der Pflege steckt in einem Dilemma: Der berechtigte Anspruch auf bezahlbare Heimkosten kollidiert mit der ebenso berechtigten Forderung nach guter Bezahlung des Personals.“ Seine Forderung: „Eine Pflegevollversicherung, um diesen Konflikt nachhaltig zu lösen. Außerdem braucht es qualifizierte Zuwanderung, schnellere Anerkennungsverfahren und gezielte Nachqualifizierung, um den wachsenden Personalbedarf langfristig zu decken.“
Im Anschluss berichtete der Vorstand über den aktuellen Stand des von der AG 60plus eingebrachten Antrags „Masterplan Pflege“, mit dem die AG konkrete politische Impulse für eine zukunftssichere Pflegeversorgung setzen will.
In der weiteren Sitzung wurden Berichte aus den Unterbezirken ausgetauscht, kommende Termine abgestimmt und weitere Anträge diskutiert. Der intensive Austausch zeigte erneut, wie aktiv und engagiert sich die SPD-Senioren in gesellschaftliche und politische Debatten einbringen.
Mit großer Zufriedenheit und vielen neuen Impulsen endete die Sitzung in Vilshofen. Die AG 60plus setzt damit weiterhin ein starkes Zeichen für soziale Gerechtigkeit und generationengerechte Politik.